Das Fixie Bike
Was genau ist eigentlich ein „Fixie“- Fahrrad?
Ein Fixie ist eine Unterart der sogenannten „Singlespeed Bikes“. Der volle Name des Fixies lautet „Fixed Gear Bike“ und bedeutet so viel wie: „Rad mit starrem Gang“.
Charakteristisch für das Fixie Fahrrad ist:
- Nur 1 Gang
- Kein Freilauf /Leerlauf
- Keine Bremsen
- Keine Federung
- wenig Gewicht
-
Fixie Bikes im Überblick
- FIXIE Inc. Floater black 2015
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Was macht ein Fixie zum Fixie?
Ein Fixie ist kein Fahrrad wie jedes andere. Das entscheidende Merkmal ist der fehlende Freilauf. Pedale und Hinterrad sind über die Kette so verbunden, dass sie sich immer gemeinsam bewegen. Die Fahrgeschwindigkeit wird somit rein über die Trittfrequenz reguliert und bietet dem geübten Fahrer ein Höchstmaß an Kontrolle über das Singlespeed Bike. Es entsteht das Gefühl vom Fahrrad als Verlängerung des eigenen Körpers. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist außerdem das Fehlen von Anbauten wie Federung, Licht, Klingel oder Schutzbleche. Das Fixie soll so puristisch wie möglich gehalten werden und kein unnötiges Gewicht auf die Waage bringen. Seine Leichtigkeit macht es zu einem schnellen und effizienten Transportmittel, welches notfalls auch problemlos durch ein Treppenhaus getragen werden kann. Das klassische Fixie hat keine Bremsen. Jedoch sollten diese, zur eigenen Sicherheit und um auf deutschen Straßen überhaupt damit fahren zu dürfen, nachgerüstet werden.
Vor- und Nachteile des Fixies
Vorteile:
- Leicht
- Einfache Reinigung
- Wenig Wartung
Nachteile:
- Nicht überall fahrbar
- Fahren muss geübt werden
- Leicht zu stehlen
Für wen ist ein Fixie interessant?
Interessant sind Fixies für alle, die das etwas andere Fahrgefühl erleben wollen. Kaum ein Fahrrad lässt sich so gut beherrschen wie das Fixie. Ausreichendes Training ist dabei natürlich Voraussetzung. Der direkte Einfluss auf das Hinterrad sorgt für eine völlig neue Art der Kontrolle und macht sogar einige Tricks möglich. Ausgelegt sind Fixies überwiegend für das Flachland und die Stadt. Nicht nur wegen des mangelnden Freilaufs, sondern auch wegen der fehlenden Federung sind Fahrten über Stock und Stein nicht anzuraten. Gefährlich wird es für ungeübte Fahrer vor allem dann, wenn beispielsweise eine Baumwurzel naht. Da die Fixie Pedale nicht, wie beim normalen Mountainbike, kurzfristig waagrecht gestellt werden können und sich zudem ständig drehen, muss der Fahrer extrem vorausschauend fahren. Er ist nur sehr eingeschränkt fähig, auf Überraschungen zu reagieren. Da ein gewisses Maß an Voraussicht jedoch für jeden Radfahrer Pflicht sein sollte, ist dies wohl kein Grund auf das Fahren mit einem Fixie zu verzichten. Jeder Fahrradinteressierte sollte mindesten einmal im Leben eines dieser speziellen Räder ausprobiert haben.
Ein Fixie kaufen
Wer ein Fixie kaufen möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Es gibt Fixie Bike Shops, die direkt und persönlich besucht werden können und es gibt Fixie Bike Shops im Internet. Welche Variante bevorzugt wird, hängt von den jeweiligen Vorlieben des Käufers ab. Wer eine Beratung von „Angesicht zu Angesicht“ wünscht und sein zukünftiges Bike direkt anschauen, anfassen und ausprobieren möchte, ist im professionellen Fahrradladen am besten aufgehoben. Wer schon weiß, was er will und Wert auf eine große Auswahl an Modellen und Zubehör legt, schaut sich am Besten in einem der zahlreichen Fixieshops im Internet um. Für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel findet sich das passende Fixie Fahrrad. Fixie Rahmen, Fixie Lenker, Fixie Felgen und viele andere Details können individuell ausgewählt und manchmal sogar im Fixie Konfigurator zusammengestellt werden. Wer handwerklich begabt ist, muss allerdings nicht unbedingt kaufen. Ein Fixie selber zu bauen kann auch eine Option sein.
Auswahlkriterien beim Fixie-Kauf:
- Optik
- Preis
- Gewicht
- Verbaute Komponenten
- Einsatzgebiet
Die bekanntesten Fixie-Hersteller
- Fixie inc.
- Chrisson
- Viking
- KS-Cycling
- MBM
- Riddick
- Leader
- KCP
Wie fährt man ein Fixie Bike?
Das Fahren eines Fixie Fahrrads unterscheidet sich deutlich vom Fahren mit einem „normalen Fahrrad“. Die Fahrradkurierin Stefanie Rumen erklärt in ihrem Interview mit Ilka Kreuzträger von der Taz:
„Mit einem Fixie bin ich wendiger und irgendwie viel eher Eins mit dem Rad. (...) Dadurch, dass ich die Geschwindigkeit des Rades durch die Beinbewegung permanent kontrolliere, fühle ich mich viel sicherer. Ich muss nicht beide Hände ständig an den Bremsen haben.(...) Man fährt mit dem Fixie einfach viel vorausschauender und lernt wirklich Gedankenlesen.“
Das Bremsen erfolgt, indem mit den Beinen gegen die Drehbewegung der Fixie Pedale gearbeitet wird. Fortgeschrittene Fahrer stoppen ihr Bike beispielsweise über den „Skip Stop“, auch „Hüpfbremsung“ oder „Skidden“ genannt. Hierbei erfolgt eine Gewichtsverlagerung nach vorne und zeitgleich wird am hinteren Pedal Druck und am vorderen Zug aufgebaut. So blockiert das Fixie Hinterrad und die Geschwindigkeit wird gedrosselt. Allerdings erfordert diese Technik ein wenig Übung und Muskelkraft.
Fixie Rahmen
Da sehr viel Wert auf Leichtigkeit gelegt wird, sollte beim Fixie kaufen auch auf den Rahmen geachtet werden. Die am häufigsten verwendeten Materialien sind Stahl und Aluminium. Der Stahlrahmen ist sehr robust und stabil und sorgt dank seiner federnden Eigenschaften für einen hohen Fahrcomfort. Optisch wirkt er schlank und elegant, bringt jedoch etwas mehr Gewicht mit sich als der Aluminiumrahmen. Aluminiumrahmen sind leicht und unempfindlich gegenüber Rost. Allerdings besitzen sie einen etwas größeren Rohdurchmesser und sind insgesamt kurzlebiger als Stahlrahmen. Die Berater in den Fixieshops helfen hier meist gerne weiter.
Die Übersetzung beim Fixie
Gerade beim Eingangrad sollte man sich mit der Übersetzung beschäftigen. Die Übersetzung ergibt sich aus dem Verhältnis von Zähnezahl des Kettenblattes (vorne) und Ritzel (hinten). Sie bestimmt die Tretfrequenz und das Vorankommen beim Fahren. Sie sollte kurz genug sein, um das Befahren eines Berges zu ermöglichen, aber lang genug um auf ebener Strecke eine gewisse Geschwindigkeit erreichen zu können.
Als Standardübersetzung gilt beim Singlespeeder:
- 46-48 Zähne beim vorderen Kettenblatt
- 16-18 Zähne beim hinteren Ritzel
Vor allem beim Fixie werden 17 Zähne am Ritzel empfohlen. Dies soll beim Bremsen eine zu starke Abnutzung des Hinterradmantels vermeiden.
Kette: Da gerade bei Fixed Gear Bikes durch die spezielle Fahrweise öfter ein Nachspannen der Kette fällig wird, sollte beim Kauf auf das Vorhandensein von horizontalen Ausfallenden geachtet werden. In ihnen lässt sich das Hinterrad nach vorne und hinten verschieben und erleichtert so das Nachspannen der Kette.
Fixie Bike Tricks
Da Fixie Fahrer durch den starren Gang eine außergewöhnlich gute Kontrolle über ihr Fahrrad haben, gibt es viele Möglichkeiten für Sport und Spaß. Neben dem Bahnsport und Bike Polo, sind auch noch eine ganze Reihe von Tricks möglich. Hier ein kleiner Auszug der etwas leichteren Tricks:
- Wheelie = Das Fahren mit aufgestelltem Vorderrad
- Track Stand = Mit dem Fahrrad stehen, beide Füße auf den Pedalen
- Backcircle = Rückwärts im Kreis fahren
- Skidden = Bremsen durch Gewichtsverlagerung
Die Geschichte des Fixie Bikes
Bevor 1903 die Freilaufnabe erfunden wurde, besaßen alle Räder einen starren Gang. Im Laufe der Jahre jedoch, hat das Fahrrad eine enorme Wandlung durchlebt. Heutzutage dient es nicht mehr ausschließlich der Beförderung von Personen, sondern auch als Sportgerät, Hobby und Accessoire. Für alle Sparten der Radfahrerei gibt es mittlerweile spezielle Bikes. Das Fixie Bike jedoch, findet seinen Ursprung am ehesten im Bahnrennsport. Es ist ausgelegt auf eine schnelle dynamische Fahrweise und einen engen Kontakt zwischen Fahrer und Fahrrad. Etwa 1980 haben dann amerikanische Fahrradkuriere diese Rad-Art für sich entdeckt und in die Großstädte gebracht. Die Leichtigkeit und Schnelligkeit dieser Fahrräder bedeutete für sie eine große Zeiteinsparnis und somit bares Geld. Mittlerweile hat sich eine richtige Szene, beispielsweise „Fixie Berlin“ entwickelt und die Fixie Bikes sind aus dem Bild moderner Städte nicht mehr wegzudenken.
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